School
Health Clubs
Schüler lehren
Schüler im ländlichen Nepal
Ein Projekt vom Verein HEAR
Nepal
(Repräsentiert durch Sten
Linnander, StenLinnander@gmail.com)
Als ich nur wenige Tage in Kathmandu gewesen war,
sprach mich ein junger Mann auf der Straße mit „Namaste“ an. So begann für mich
ein neues Projekt. Der Mann, namens Madhav Joshi, hatte eine für mich so
überzeugende Idee, um die schlimmen gesundheitlichen Probleme in einem der
ärmsten Länder der Erde in den Griff zu bekommen, dass ich nicht nein sagen
konnte. Er wollte, dass ich ihn darin unterstütze, sein Pilotprojekt in die
Wege zu leiten.
Die Zukunft sind unsere Kinder. Aber was sie in Nepal
in den Schulen über Gesundheit lernen, wenn überhaupt etwas, ist wenig und bleibt selten im Kopf. Man müsste die
Schüler zum Mitdenken und Mitmachen motivieren. So kam Herr Joshi auf die Idee,
sogenannte „School Health Clubs“ zu gründen, einen Club in jeder Schule, bestehend
aus 10 Schülern, gleich viele Mädchen wie Jungs. Die Health Clubs Mitglieder sollten
eine gründliche Ausbildung von 40 Stunden über verschiedene Gesundheitsaspekte absolvieren
und dann, eine Stunde pro Woche, übers Jahr verteilt, den anderen Schülern ihr
Wissen beibringen.
Die
gesundheitliche Situation in Nepal
Finanziell gesehen, ist Nepal eines der ärmsten Länder
auf der Erde. Besonders die ländliche Bevölkerung leidet unter vielen
gesundheitlichen Problemen, wovon viele auf mangelndes Wissen über
Gesundheitsfragen zurückzuführen sind.
Nehmen wir das Beispiel Anämie, bzw. Blutarmut: Ungefähr
die Hälfte der Bevölkerung Nepals ist anämisch. Wenn schwangere Frauen anämisch
sind, haben ihre Kinder Wachstumsstörungen und kognitive Störungen. Wenn
Schüler anämisch sind, kommen sie entweder gar nicht in die Schule oder sie
sitzen unkonzentriert und schlapp da. Es gibt mehrere Gründe für Anämie, aber
ein Hauptgrund dafür sind Hakenwürmer.
Entwicklungsstadien des Hakenwurms
Hakenwürmer legen Eier im Darm, die Eier werden ausgeschieden, die Larven schlüpfen und ernähren sich von Bakterien im Kot. Ausgeschieden, wandert die Larve in den Boden ein, wo sie auf einen geeigneten Wirt wartet. Bei Hautkontakt mit dem Menschen, meist über die Füße, bohrt sie sich in den Körper ein und wirft ihre Haut ab, dadurch entsteht eine neue Larve und diese gelangt mit dem Blut in die Lunge. Dort wird sie aufgehustet und wieder geschluckt und wird wieder zum ausgewachsenen Wurm im Darm. Die Würmer und die Larve saugen in großen Mengen Blut an den Darmzotten.
26% der Haushalte in Nepal haben „offene Klos“, d.h. die
Menschen machen ihr Geschäft in den Feldern, im Freien. Da sie meist barfuß
herumlaufen, können die Larven der Hakenwürmer über die Füße in den Körper
gelangen. Hier hilft nur Aufklärung. Aber alte Traditionen sitzen tief. Viele
Familien haben zwar Klos installiert, aber aus Tradition und Gewohnheit gehen
sie immer noch auf die Feldern… Die Kinder können Aufklärung über diese
Zusammenhänge mit nach Hause bringen.
Ein zweites Beispiel: Unterernährung.
50% der Bevölkerung leiden darunter. Dies ist u.a. auf die schlechte Ernährung
zurückzuführen, aber mehr noch auf Diarrhö und Dysenterie, die ihrerseits auf
schlechte Hygiene und auch auf Würmer zurückgehen. Zusammenhänge, die durch
Aufklärung geändert werden könnten.
Andere große
Probleme sind Luftwegsinfektionen, Hepatitis A und B, Geschlechtskrankheiten, und
auch Hygienefragen, speziell für Frauen bei der Menstruation. Viele Mädchen
kommen eine Woche im Monat nicht in die Schule, da sie „ihre Woche der Scham“
haben, weil sie Binden oder Tampons weder kennen noch besitzen. Dazu kommt,
dass im Westen Nepals viele Frauen während der Menstruation nicht im Haus
wohnen dürfen. Sie müssen in einem kleinen Schuppen, oder in einer Höhle, ohne jeglichen
Komfort, oft in der Kälte, ausharren. Letztes Jahr starben 4 Frauen von
Schlangenbisse, die Schlangen waren in den Schuppen gekrochen. Man ist der
Meinung, dass eine Frau, die ihre Menstruation hat, keine Milch trinken darf, da
dann die Kuh stirbt, dass Pflanzen vertrocknen, wenn sie von der Frau berührt
werden und dass, wenn sie andere Menschen berührt, besonders Schamanen, diese
schwer erkranken. Da hilft nur stetige Aufklärung.
Die Organisation
Das Projekt wird von dem nepalesischen gemeinnützigen Verein HEAR (Health,
Education, Awareness and Rights) durchgeführt. Diese Organisation hat 10 Jahre
lang die Schüler in ca. 800 Schulen im Kathmandu-Tal bezüglich Krankheiten getestet
und, wenn notwendig, behandelt oder sie ins Krankenhaus überwiesen. Sie besteht
ausschließlich aus Einheimischen und sie stellen für ihre Projekte, je nach
Bedarf, Personal ein.
Der Chef ist Madhev Joshi, ein Sanitäter und Labortechniker aus dem Westen
Nepals:
Der Verlauf
Für das Pilotprojekt werden 25 staatliche Schulen im Kathmandu-Tal
besucht, untersucht und ausgewertet. Fünf davon werden für das Pilotprojekt
ausgewählt. Obwohl das Gesamtprojekt seinen Fokus auf Schulen im ländlichen
Nepal hat, wird das Pilotprojekt mit den fünf Schulen im Kathmandu-Tal
stattfinden, um einen einfacheren Zugang und bessere Kontrolle zu haben.
Danach wird in jeder der 5 Schulen eine Umfrage durchgeführt, um die Basiswerte
festzustellen. Am Ende des Schuljahrs findet eine zweite Umfrage statt, und diese
Auswertungen werden verglichen um Erfolge bzw. Misserfolge zu dokumentieren und
Verbesserungen auszuarbeiten. Dabei geht es einerseits um die Schule selbst,
z.B. wie die sanitären Anlagen aussehen, wie oft sie gereinigt werden, ob es Zugang
zu sauberem Trinkwasser gibt. Andererseits interessiert auch, welche
gesundheitlichen Beschwerden unter den Schülern vorherrschen, inwiefern
präventiver Gesundheitsunterricht gehalten wird und wie viele Schüler abwesend
sind und warum.
Als nächstes wählen der Direktor und die Lehrer, unter Mitwirkung der Schüler,
zehn Schüler pro Schule aus, die Mitglieder des Health Clubs werden. Sie müssen
gewisse Kriterien erfüllen: Es sollen gleich viele Jungs wie Mädchen aus den
Klassen 8 – 12 sein, sie sollen zu den besten Schülern zählen - und wenig abwesend
sein. Wichtig ist auch, dass sie den eindeutigen Wunsch haben, Teil des Health
Clubs zu sein, und dass sie bereit sind, ein volles Engagement zu bringen.
Die Mitglieder der Health Clubs in den fünf Schulen erhalten gemeinsam 40
Stunden intensivsten Unterrichts um das
Thema Gesundheit herum. Der Unterricht wird von einem Arzt und von drei Sanitätern,
bzw. KrankenpflegerInnen, gehalten. Dieser Unterreicht beginnt gleich nach den
großen Jahres-Prüfungen, sodass die wichtigsten Unterrichtseinheiten nicht
gestört werden. Die Mitglieder erhalten Lehrmaterial, um ihr Wissen
weiterzugeben und jeder Health Club erhält einen umfangreichen
Erste-Hilfe-Koffer, der nicht apothekenpflichtige Medizin gegen allgemeine Beschwerden
enthält. Wenn der Schule eine Krankenschwester zur Verfügung steht, sind die
Mitglieder vom Health Club so etwas wie ihre Assistenten.
Danach organisieren die Health Clubs in ihrer Schule die Gesundheitsuntersuchungen,
die ein Team von HEAR Nepal ausführen wird. Dieses Team bestehen aus einem Arzt
und drei Labortechniker bzw. KrankenpflegerInnen. Es werden Proben entnommen
(Stuhl, Urin, Blut) und auf Anämie, Würmer, Hämoglobin-Werte, usw. untersucht. Die
Blutgruppen werden bestimmt. Eventuelle Krankheiten werden mit Medikamente
behandelt und in schwierigeren Fällen werden die kranken Schüler ins
Krankenhaus gebracht. Zu diesen Gesundheitstests werden die Eltern eingeladen, auch,
um sie in das Projekt einzubinden.
Der Unterricht der Health Clubs für die anderen
Schülern wird organisiert und regelmäßig übers Jahr beaufsichtigt. Unterrichtsmaterial
wird bereitgestellt.
Die Health Clubs nehmen noch andere Aufgaben wahr, z.B. die als Anlaufstellen
für die gesamte Gemeinschaft. Sie sollen für erste Hilfe Maßnahmen zur
Verfügung stehen, besonders bei den vielen
Festivals, die abgehalten werden. Sie sollen auch ihr Wissen über einfache
Gesundheitspraktiken im Dorf oder in der Stadt verbreiten. Man rechnet damit, dass
in vielen der Health Club Mitgliedern, der
Wunsch nach einer Arbeit rund um das Gesundheitswesen geweckt wird.
Finanzielles zum Pilotprojekt
Das Projekt soll im Januar 2017 beginnen. Für das erste Jahr benötigt das
Projekt € 14.300. Der Bedarf teilt sich (abgerundet) etwa folgendermaßen auf:
Personal: Euro
Grundlagenstudie, von
unabhängigen Forscher unternommen....... 500
Vollzeit: Projekt-Koordinator.......................................................... 2.600
Teilzeit: 1 Arzt, 3 Sanitäter bzw. KrankenpflegerInnen,
3 Gesundheits-Ausbilder (Bachelor of Public Health),
3 Labortechniker, 1 Buchhalter, 1 Büroassistent, insgesamt......... 5.300
Sonstiges
Büro und Transport........................................................................ 2.000
Unterrichts- und medizinisches Material........................................ 1.400
Medizin, Erste-Hilfe-Koffer ............................................................... 800
Endstudie, Sozialauditierung, Dokumentation............................... 1.700
Gesamt €
14.300
HEAR Nepal trägt ihrerseits mit medizinischem
Material, wie Mikroskopen, Kaloriemetern, Behältern, Chemikalien, usw. bei, als
auch mit Unterrichtsmaterial und vielen
ehrenamtlichen Arbeitszeiten im Wert von € 5.300.
Ein Spender, der anonym bleiben möchte, hat zugesagt,
die Hälfte der Summe, also € 7,150, zu stiften, aber nur, wenn es uns gelingt,
die zweite Hälfte bis Ende 2016 aufzutreiben, da das Projekt in Januar 2017
anfangen soll.
Eine detailliertere Projektbeschreibung befindet sich unter: https://www.dropbox.com/s/ms1pacrge3tqzpv/Proposal%20-%20deutsch.docx?dl=0
Ich
suche 100 Personen, die bereit sind, € 75 zu spenden. Die Zeit ist leider knapp
geworden, da das Projekt im Januar 2017 wegen den schulischen Anforderungen
beginnen muss. Sonst könnte das Projekt erst im Januar 2018 starten. Alle Geber
werden online entweder namentliche erwähnt oder bleiben auf Wunsch anonym (eine
Webseite ist in Planung). Jeder Spender erhält vierteljährlich einen Bericht
von dem Fortschritt und der Entwicklung dieses Projekts mit Fotos und einer
genauen Auflistung der Ausgaben.
Konto:
Kontoinhaber: Sten Linnander
Bank: Commerzbank Frankfurt
IBAN:
DE30500400480140144700
BIC/SWIFT: COBADEFF950
Stichwort: School Health Clubs
Ich bedanke
mich im Namen von HEAR Nepal:
Dr. med. Lakshmi Joshi, (medizinischer Berater des Projekts), Madhav
Joshi und ich
Namaste,
Sten